Baustofflehre

Die Baustofflehre hat ihren Ursprung in der HAND-WERK-lichen Anwendung von natürlichen Stoffen zum „Nutzen“ der Menschen (Hausbau).
Die handwerklichen Traditionen zur Anwendung und das Verarbeiten von Baustoffen, beruhte meist auf empirisch gewonnenen Erkenntnissen.
Die „BAUMEISTER“ (Handwerker / Planer) verwendeten dabei die Baustoffe für die Funktion und den Nutzen, die sie dem Bauwerk zugedacht hatten. Die PLANUNG und GESTALTUNG eines Bauwerkes beginnt mit der Ideenfindung.
Funktions- und Gestaltungselemente eines Bauwerkes verdichten sich mehr und mehr in der Vision; die Auswahl der zugehörigen Baustoffe mit ihren spezifischen Eigenschaften wird dabei zunehmend von Bedeutung.
Neben der nüchternen Funktion (den Eigenschaften) eines Baustoffes, fließen auch Form, Farbe und Struktur, sowie das FÜHLEN, die Ausstrahlung, das Empfinden, die Be- „GREIFBAR“ -keit und die finanziellen Möglichkeiten mit ein.
Die soziale Entwicklung bzw. der soziale Stand in der Gesellschaft spiegelt sich dabei oft in der Gestaltung des Bauwerkes und damit in der Baustoffauswahl.
Die Eigenschaften der Baustoffe, die u. a. durch Kennwerte beschrieben werden, müssen bekannt sein, um die ihnen im Bauwerk zugedachte Funktion erfüllen zu können.

ZIEL der BAUSTOFFLEHRE ist es:

  • die konstruktive und architektonische Funktion des Baustoffes FÜHLEN und verstehen zu fernen.
  • den Baustoff mit seinen Eigenschaften zu be- „GREIFEN“.
  • die spezielle Terminologie der Baustoffeigenschaften zu verstehen.
  • vergleichende und differenzierende weitgehend objektive Auswahlkriterien zu kennen.
  • den Baustoff in Verbindung mit der handwerklichen Umsetzung als dauerhaftes Funktions-und ggf. Gestaltungselement zu beschreiben und anzuwenden.
  • theoretisch wissenschaftliche Erkenntnisse zur Baustoffentwicklung verstehen und praxisgerecht umsetzen zu können.
  • die Anwendungsmöglichkeiten; unter Berücksichtigung der handwerklich-technischen Machbarkeit, zu kennen.
  • die Dauerhaftigkeit von Baustoffen, z. B.in Bezug auf den Bestand und die Erhaltung beurteilen zu können.
  • zukunftsweisende Ingenieur- und Architekturvisionen konstruktiv, planerisch-gestalterisch, mit bewährten und neuzeitlichen Baustoffen umsetzen zu können.
  • die geschichtlich-kulturelle Bedeutung der Baustoffe in ihrer Art und (handwerkliche) Be- und Verarbeitung begreifen, schätzen und damit in ihrer Erhaltungswürdigkeit einordnen zu können.

1. Platz für Jessica Klinkner (M.Eng.)

Bundesverband Feuchte- und Altbausanierung e.V.
BuFAS; Innovationspreis Bauwerksanierung 2022
für die Masterarbeit mit dem

Thema:

„Ansätze zur rechnerischen Erfassung des Tragverhaltens eines Drahtputzgewölbes unter Berücksichtigung der erforderlichen Messtechnik und der zu ermittelnden Baustoffkennwerte“

Betreuer:

Hochschule Mainz
Prof. Dr.-Ing. Michael Küchler
Lehrstuhl:
Fachbereich Technik | Fachrichtung Bauingenieurwesen

Technische Hochschule Köln
Dipl.-Ing. Axel Dominik
Fakultät 06 – Bauingenieurwesen und Umweltschutz

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